Das Mikrobiom der Haut, unsere unsichtbaren Mitbewohner

Wir reden oft von Hauttypen, Feuchtigkeit oder Anti- Aging, aber ein entscheidender 
Faktor für gesunde Haut bleibt oft unsichtbar "das Mikrobiom"
Damit ist die Gesamtheit der Mikroorganismen gemeint, die auf unserer Haut leben. 
Klingt vielleicht erst mal unheimlich, ist aber wichtig. 

Was ist das Hautmikrobiom?

Auf jedem Quadratzentimeter unserer Haut tummeln sich Millionen von Bakterien, Pilzen und sogar Viren. Die meisten davon sind keine Gegner, sondern unsere "Mitbewohner". 
Sie schützen uns, trainieren unser Immunsystem und halten krankmachende Keime in Schach.
Ein gesundes Mikrobiom wirkt wie ein Schutzschild gegen Reizungen, Entzündungen und vorzeitige Hautalterung. 

Warum ist es so wichtig?

- Schutzfunktion: Das Mikrobiom bildet eine natürliche Barriere gegen Schadstoffe und Erreger.

- Hautbalance:     Es reguliert den ph- Wert und verhindert, dass die Haut aus dem Gleichgewicht gerät.

- Wundheilung:    Studien zeigen, dass ein stabiles Mikrobiom die Regeneration 
beschleunigen kann.

Wenn dass Gleichgewicht gestört ist, durch aggressive Reinigung, Antibiotika, Stress oder falsche Pflege, kann die Haut empfindlich reagieren: Pickel, Rötungen, Trockenheit oder Ekzeme sind typische Folgen. 

Wie pflegt man sein Hautmikrobiom?

1. Sanfte Reinigung - Wähle ein sanftes, ph-neutrales Waschgel oder eine Reinigungsemulsion.

2. Probiotische Kosmetik - Immer mehr Pflegeprodukte enthalten probiotische oder präbiotische 
Wirkstoffe, die das Hautmilieu stärken.

3. Nicht überpflegen - Weniger ist oft mehr. Ein überpflegtes Gesicht kann aus der Balance  
geraten.

4. Lebensstil - Schlaf, Ernährung, Stress, all das beeinflusst nicht nur den Darm, sondern auch
die Hautflora.

Probiotisch oder präbiotisch, was ist der Unterschied?

Die beiden Begriffe klingen ähnlich, meinen aber Unterschiedliches.

Probiotisch bedeutet: lebende Mikroorganismen (z.B. bestimmte Milchsäurebakterien), 
die in Produkten enthalten sein können. Sie unterstützen die Hautflora direkt, indem sie das Gleichgewicht stärken. In der Kosmetik werden dafür oft inaktive" Varianten oder Fragmente genutzt, die trotzdem eine positive Wirkung haben. 

Präbiotisch heißt: Futter für die guten Bakterien. Präbiotische Inhaltsstoffe (z.B. Inulin oder
bestimmte Zuckerverbindungen) liefern Nährstoffe, damit die nützlichen Mikroorganismen auf
der Haut wachsen und gedeihen können, während die "schlechten" eher ausgebremst werden.

Kurz gesagt, Probiotisch sind Helfer, präbiotisch ist ihr Lieblingsessen. Beides zusammen
sorgt für ein starkes, gesundes Mikrobiom. 

Typische probiotische Wirkstoffe in Kosmetik

Hier handelt es sich meistens nicht um lebende Bakterien (die würden in einer Creme gar nicht
überleben), sondern um gefilterte oder inaktivierte Bestandteile, die trotzdem einen Effekt auf die Haut haben.

Häufig verwendet werden:

- Lactobacillus ferment (Milchsäurebakterien, fermentiert und gefiltert, wirkt beruhigend)
- Bifida Ferment Lysate (bekannt aus einigen Anti- Aging-Seren, stärkt die Hautbarriere)
- Saccharomyces Ferment (Hefefermente, versorgen die Haut mit wertvollen 
Stoffwechselprodukten)

Diese wirken beruhigend, stärken die Hautabwehr und können Entzündungen reduzieren.

Typische präbiotische Inhaltsstoffe

Das sind Stoffe, die als "Futter" für die nützlichen Hautbakterien dienen, damit diese im Gleich- gewicht bleiben.

- Inulin (aus Chicoree oder Agave gewonnen)
- Fructooligosaccharide FOS (Zuckerverbindungen, die die guten Bakterien bevorzugt nutzen)
- Alpha-Glucan Oligosaccharide (Zuckerbausteine, die das Wachstum schützender
Bakterien fördern)

Diese helfen, das Hautmikrobiom stabil zu halten und Hautirritationen vorzubeugen.

Welche Kosmetika das Mikrobiom unterstützen

Geeignet sind Produkte, die das Mikrobiom stärken.

- Sanfte Reinigungsprodukte: Milde Reinigungsgels, Reinigungsmilch ohne aggressive Sulfate

- Feuchtigkeitspflege mit Prä-oder Probiotika: Cremes, Seren oder Fluids, die z.B. Lactobacillus ferment, Bifida Ferment Lysate, Inulin oder Alpha-Glucan Oligosaccharide  enthalten.

- Beruhigende Wirkstoffe: Niacinamid, Panthenol oder Aloe Vera harmonieren gut mit mikrobiomfreundlichen Formulierungen.

Gilt das für jeden Hauttyp?

Im Grunde ja, jeder Hauttyp profitiert von einem stabilen Mikrobiom. Aber die Auswahl sollte angepasst sein.

- Empfindliche Haut: besonders auf milde Formulierungen ohne Duftstoffe und Alkohol achten.
Präbiotische Seren können hier viel Ruhe reinbringen.

- Trockene Haut:  reichhaltige Texturen mit Präbiotoka und Barrierestärkern wie Ceramiden sind
ideal.

- Ölige oder zu Akne neigende Haut: leichte Fluids oder Seren mit probiotischen Fermenten,
kombiniert mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Niacinamid.

- Reife Haut: Produkte mit Bifida- oder Lactobacillus- Fermenten, die die Hautbarriere stärken,
und regeneration fördern, kombiniert mit Anti- Aging Wirkstoffen. 

Das Mikrobiom braucht Balance, keine Reizstoffe. Produkte, die es respektieren, sind für alle Hauttypen sinnvoll, nur die Textur und Begleitstoffe variieren. 

Beispiele für mikrobiomfreundliche Kosmetik

1. Reinigung

- La Roche-Posay Toleriane Reinigungslotion * sehr mild, ohne Sulfate, für empfindliche Haut 
geeignet.

- AveneTolerance Reinigungslotion * beruhugend und parfümfrei, erhält die Hautbarriere.


2. Seren und Cremes mit probiotischen Wirkstoffen

- Estee Lauder Advanced Night Repair * enthält Bifida Ferment Lysate, stärkt die Hautbarriere.

- Vichy Minearl 89 Probiotic Fractions * mit probiotischen Extrakten für gestresste Haut.

- Aurelia Probiotic Skincare (Naturkosmetik) * setzt auf Lactobacillus Ferment und pflanzliche 
Präbiotoka.

3. Präbiotische Pflege

- Gallinee Skincare * komplette Linie mit Prä- und Postbiotika * Inulin, Alpha-Glucan-Oligosaccharide.

- Clinique iD Dramatically Different * Active Cartridge Concentrate * bestimmte Varianten
enthalten präbiotische Booster.

Alle Hauttypen profitieren von mikrobiomfreundlicher Pflege. Unterschiede liegen eher in der Textur, leichte Fluids füröloge Haut, reichhaltige Cremes für trockene Haut. 

Das Mikrobiom ist einer der spannendsten Forschungsbereiche der modernen Hautpflege.
Immer besser verstehen wir, dass wahre Hautgesundheit nicht von "außen draufschmieren"
kommt, sondern im Zusammenspiel mit unseren kleinen Mitbewohnern entsteht. 

Dein Hautmikrobiom ist kein Feind, sondern dein Verbündeter. Wer es respektiert und unterstützt, hat nicht nur schönere auch gesündere Haut. 

Gern kannst du deine Erfahrungen oder auch Fragen zu diesem komplexen Thema in die Kommentare schreiben. 

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Herzlichst eure 
Tosca


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