Couperose oder Rosazea - der Unterschied

Ein aktuelles Thema, da ich wieder vermehrt mit diesen Hautbildern in meinem Studio zu tun habe. 

Für viele Betroffene wäre es ein Traum, die unangenehme Couperose/Rosazea, die zu Rötungen im Gesicht führt und manchmal mit Akne oder seborrhoischer Dermatitis verwechselt wird, in den Griff zu bekommen. Die Symptome variieren stark und werden individuell unterschiedlich emp-
funden. Zwischen den Schüben besteht eine gute Möglichkeit, die Hautbarriere zu stabilisieren und zu stärken.

Durch innovative Kombinationen aktiver Wirkstoffe und einer optimale Grundlage können mit kosmetischer Pflege Reaktionen wie Rötungen, Spannen und Brennen der Haut verringert werden, oftmals sogar mit Soforteffekt.

Oftmals ergeben sich zwischen Kosmetikerin und Dermatologen gute Synergien. Denn ist eine akut entzündliche Haut mit dermatologischer Hilfe erst einmal „eingestellt“, kann durch geeignete Pflege langfristig ein guter Zustand der Haut erhalten werden.

Couperose oder Rosazea?

Die Mehrheit der Forscher vermutet, dass Couperose eine Vorstufe beziehungsweise ein Frühstadium der Rosazea darstellt. 

Das ist typisch für eine Couperose

Bei einer Couperose handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die in der Regel als Rosazea im frühen Stadium gilt. Als Ursache wird eine erbliche Veranlagung vermutet.
Risikofaktoren sind:

- ein heller Hauttyp
- Bluthochdruck
- Bindegewebsschwäche
- zu langes oder häufiges Sonnenbaden
- übermäßiger Tabakkonsum

Grund für die gerötete Gesichtshaut sind Blutstauungen die zu einer Erweiterung der kleinen Gefäße führen. Mit der Zeit verlieren diese ihre Elastizität, bleiben dauerhaft geweitet und schimmern deutlich sichtbar durch die Haut. Es wird dann als Teleangiektasien bezeichnet.
In manchen Fällen werden die Äderchen außerdem durchlässig und es kommt zu Blutungen 
unter der Haut.

So sieht eine Rosazea aus

Der beginn einer Rosazea äußert sich durch die gleichen Sypmtome wie eine Couperose, also Rötungen bevorzugt Nase und Wangen sowie erweiterte Äderchen, die sichtbar durch die Haut schimmern. Je nach Stadium der Krankheit kommen noch weitere Beschwerden dazu:

- Schmerzen und /oder Juckreiz
- Eiterbläschen oder Hautknötchen
- Gewebe-beziehungsweise Hautwucherungen meist an der Nase

Die Eiterbläschen können leicht mit Pickeln verwechselt werden, weshalb die Rosazea auf den ersten Blick einer Akne ähnelt. Ähnlich wie ber der Couperose gibt es bei der Rosazea einige Reizfaktoren, die eine anfallsartige Rötung der Gesichtshaut hervorrufen.

- starke Temperaturschwankungen
- scharfes Essen oder Alkohol
- Sonnenlicht

Rosazea ist nicht heilbar, aber die Symptome können durch die richtige Behandlung, Pflege, einen angepassten Lebensstil sowie die Vermeidung der Auslöser deutlich gelindert werden. Eine Diagnose sollte in jedem Fall vom Hautarzt gestellt werden, damit Rosazea möglichst schnell und gezielt behandelt werden kann. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es einige sehr geeignete und potente kosmetische Wirkstoffe, die nachweislich Rosazea Symptome lindern können bzw. die medikamentöse Behandlung in schweren Fällen als unterstützende Therapie ergänzen kann.

Besondere Vorsicht bei der täglichen Reinigung

Zu der täglichen Routine in Sachen Hautpflege gehört natürlich die Reinigung der Haut - auch bei Couperose oder Rosazea.

Verwenden Sie zum Waschen am besten lauwarmes Wasser. Zu heiße oder kalte Temperaturen führen oft dazu, dass sich die Äderchen weiten. Diese können sich dann nicht mehr richtig zusammenziehen, in der Folge ensteht die typische Röte im Gesicht.

Bevorzugen Sie sanfte, alkoholfreie Reinigungsmittel für die Haut mit einem leicht sauren ph-Wert unter sieben, denn auf der Haut herrscht ebefalls ein leicht säuerliches Milieu.

Tupfen Sie Ihre Haut nach dem Waschen vorsichtig mit einem Handtuch trocken - Rubbeln ist absolut tabu.

Peelings sind für die Hautpflege nicht empfehlenswert, denn sie führen in der Regel zu einer übermäßig starken Durchblutung der Haut.
Eine Außnahme bilden Fruchtsäurepeelings, die in manchen Fällen zu einer Verbesserung des Hautbildes geführt haben. Ob Ihre Haut dafür geeignet ist sollten Sie immer von Ihrem Hautarzt oder einer kompetenten Kosmetikerin abklären lassen. 

Was ist bei der Wahl der Creme zu beachten

Beginnen wir bei den Inhaltstoffen die ungeeignet sind.

- Dufstoffe und Alkohol
- Kampfer, Menthol und Eukalyptus sowie andere ätherische und durchblutungsfördernde Stoffe
- fettende Produkte wie Salben, Öle und Wasser- in- Öl Emulsionen
 - Vitamin A ( Retinol) 

Geeignete Formulierungen

Außer auf die Auswahl der passenden Wirkstoffe sind auch auf sanfte, feuchtigkeitsspendende Formulierungen mit leichten Texturen und neutralem pH-Wert zu achten. Pflegeprodukte mit einer fettarmen Formel und mit wenig filmbildenden Wirkstoffen verhindern einen Hitzestau auf der Haut, der weitere Entzündungen begünstigen könnte.

Kinetin ist ein wichtiger pflanzlicher Wachstumsfaktor und ein starkes Antioxidans. Es verzögert die Alterungserscheinungen pflanzlicher Zellen. Die gleiche Wirkung auf menschliche Haut ist erwiesen. Kinetin stimuliert Reparaturmechanismen und wirkt gefäßstärkend. Sein Wirkungsspektrum ist mit dem von Retinoiden vergleichbar – jedoch ohne die bekannten Nebenwirkungen der Retinolbehandlung, wie Irritation, Trockenheit und Lichtempfindlichkeit.

Abwehr stärken, Keime reduzieren

Beta-Glucan ist immer noch ein Geheimtipp für schöne Haut und ebenfalls wertvoll für Rosazea-Haut, weil es das hauteigene Immunsystem stärkt. Beta-Glucan kann die natürliche Hautflora bei der Verteidigung vor eindringenden Bakterien und Viren unterstützen, die Infektionen verursachen können. Mit seinen kraftvollen entzündungshemmenden Eigenschaften reduziert es Rötungen, Reizungen und unterstützt die Heilungsprozesse. Gleichzeitig kann es die Kollagenneubildung für eine elastischere und regenerierte Haut fördern.

Beruhigen und Rötungen lindern

Niacinamid verbessert die Barrierefunktion und fördert die Bildung von Ceramiden und freien Fettsäuren. Durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften reduziert Niacinamid Rötungen und beruhigt die Haut. Zudem kann es Pigmentflecken mildern und Falten reduzieren.

Zink beugt Entzündungen durch seine entzündungshemmenden, antiviralen und antibiotischen Eigenschaften vor. Das Spurenelement reguliert die Talgbildung und reduziert die Hautschädigungen durch Bakterien.

Grüner-Tee-Extrakt beschleunigt den Heilungsprozess, mildert Reizungen und verringert Rötungen im Gesicht. Er wirkt zudem antioxidativ und antibakteriell, reinigt die Haut sehr mild und entfernt Unreinheiten.

Süßholzwurzelextrakt stärkt die Haut und wirkt beruhigend sowie reizlindernd.

Vitamin E (Tocopherol) ist entzündungshemmend und hautberuhigend. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Vitamin E effektiv Rötungen reduziert und die Hautzellen vor UV-Strahlen schützt. Das antioxidative Vitamin wirkt außerdem hydratisierend und fördert die Zellerneuerung in der Haut.

Vitamin C (Ascorbinsäure) wirkt antioxidativ und antiinflammatorisch, außerdem schützt und stärkt es die Gefäße.

Panthenol/VitaminB5 wirkt beruhigend und erhöht das Feuchthaltevermögen der Haut. Panthenol hat juckreizmildernde, wundheilungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften.

Aloe vera kann ihre entzündungshemmende Wirkung in den tiefen Hautschichten entfalten und hilft Wärmeentwicklung und Juckreiz zu reduzieren.

Reinigen und schützen

Milde, seifenfreie Reinigungswirkstoffe in pH-neutralen Waschlotionen oder Syndets schonen die empfindliche Haut, ohne diese auszutrocknen oder zu irritieren. Geeignete milde Tenside: Sodium Lauroyl Sarcosinateund alle Tenside, die mit der Bezeichnung Gluccoside oder Betain enden. Da UV-Strahlung zu den starken Irritationsfaktoren zählt, ist eine konsequente Anwendung von Sonnenschutz mit effektiven UV-Filtern für die Betroffenen äußerst wichtig.

Auch die Ernährung kann bei Rosazea eine wichtige Rolle spielen, da bestimmte Lebensmittel und Getränke Symptome wie Rötungen, Hitzegefühle oder Pusteln verstärken können. Gleichzeitig können entzündungshemmende Lebensmittel die Haut positiv beeinflussen. Hier einige Tipps:


Lebensmittel, die Rosazea verschlechtern können:


Scharfe Speisen

Sie können die Durchblutung fördern und Hitzewallungen auslösen.


Heißer Kaffee, Tee und Alkohol

Alkohol, insbesondere Rotwein, und heiße Getränke erweitern die Blutgefäße, was die Rötung verstärken kann.


Histaminreiche Lebensmittel

Dazu gehören gereifte Käse, Sauerkraut, Schokolade oder geräucherte Produkte.


Lebensmittel mit hohem Zucker- und 

Kohlenhydratgehalt

Sie können Entzündungen fördern und die Hautreaktionen verstärken.


Empfohlene Lebensmittel bei Rosazea:

Entzündungshemmende Lebensmittel

Omega-3-Fettsäuren (z. B. Lachs, Chia-Samen, 

Walnüsse) Kurkuma und Ingwer


Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index

Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse helfen, den Blutzucker stabil zu halten und Entzündungen zu reduzieren


Obst und Gemüse mit Antioxidantien

Grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Grünkohl)

Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren


Viel Wasser trinken

Hydration ist entscheidend, um die Hautbarriere zu stärken.


Zusätzliche Tipps:


Tagebuch führen

Notiere, welche Lebensmittel Symptome auslösen. 

Rosazea-Trigger können individuell unterschiedlich sein.


Vermeide extreme Temperaturen

Sehr heiße oder kalte 

Speisen und Getränke können die Symptome verstärken.


Probiotika einbauen

Joghurt oder probiotische 

Präparate können eine gesunde Darmflora fördern, die 

möglicherweise Einfluss auf die Hautgesundheit hat.


Eine ausgewogene Ernährung, kombiniert mit einer passenden Hautpflege und möglicherweise ärztlicher Behandlung, kann die Symptome von Rosazea lindern.

Gern könnt ihr eure Erfahrungen hier mitteilen. 

Herzlichst eure

Tosca 

   

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