Reibeisenhaut - unschöne Hautveränderung

Das wir Kosmetikerinnen nicht nur die Haut und alles was damit zusammenhängt kennen sollten, zeigt sich wenn Fragen gestellt werden die Kundinnen sehr beschäftigen. 

Jetzt erst hat mich eine liebe Kundin nach ihrer Behandlung gefragt, ob ich Ihr helfen kann diese vielen kleinen Pickelchen an den Oberarmen loszuwerden. Sie hat es schon seit Teenager Zeiten und wird es einfach nicht los. Sie mag auch im Sommer deswegen keine ärmellosen Sachen anziehen.

Ich hab es mir angeschaut, und es ist die sogenannte Reibeisenhaut (auch Keratosis pilaris genannt). Und diese Hautveränderung gibt es doch häufig und ist nicht ansteckend. Sie kann an Oberarmen, Beinen und auch im Gesicht entstehen.

Der Begriff, Reibeisenhaut, kommt daher, dass die betroffenen Hautstellen sehr oft rau sind. Diese Keratosis pilaris ist eine dauerhafte Erkrankung der Haarfollikel in der Haut. Genau genommen handelt es sich um eine Verhornungsstörung der Haarfollikel, da sich dort zu viel Keratin ablagert was zur Folge hat das der Follikel verstopft. Weiterhin kommt es zu einer Verdickung des umliegenden Gewebes, dadurch wird Keratin in Form von Hornpfröpfchen in die Haut eingeschlossen und die Haut verhornt. Die Haut sieht dann etwa wie Gänsehaut aus, ist es aber nicht. 

Keratin ist ein Eiweiß, das die Haut und das umliegende Gewebe stabilisiert. Und es ist der Grundstoff unserer Haare und Nägel. 

Eine Reibeisenhaut zeigt oft folgende Symptome:

- Raue und unebene Haut
- Kleine weiße oder rote Pickelchen die oft verhärtet sind 
- Hautveränderung ist dauerhaft
Bei stark ausgeprägten Hautveränderungen sollte man einen Facharzt aufsuchen. 

Die richtige Pflege kann dabei helfen, die Haut an den betroffenen Stellen zu glätten. Allerdings braucht man Geduld, denn Besserung stellt sich nicht von heute auf morgen ein. 
Ganz wichtig, die Hornpfropfen nicht ausdrücken oder aufkratzen, da dadurch Entzündungen und Verfärbungen zurückbleiben können. 

Die besten Wirkstoffe bei Reibeisenhaut sind: 

Hyaluronsäure - dadurch verbessert sich der Feuchtigkeitsgehalt der Haut langfristig, sie wirkt glatter und weicher.

Ceramide - die hauteigenen Lipide dienen als eine Art  Mörtel in der Hautschutzbarriere , wodurch schädliche Eindringlinge besser abgewehrt und Feuchtigkeit nicht so schnell entweichen kann. 

Salicylsäure - BHA ( Beta Hydroxysäure) kann den Zusammenhalt der obersten Hautzellen, der Hornzellen lösen und so die natürliche Abschuppung der Haut beschleunigen. Selbst hartnäckige Verhornungen können damit aufgeweicht und die Poren von Ablagerungen wie Keratin, Talg und Hautzellen befreit werden. Gleichzeitig wird die Zellerneuerung angeregt und die Haut wird mit der Zeit feiner und glatter. 

Urea - ist ein Harnstoff der in einer höheren Konzentration nicht nur Feuchtigkeit spendet sondern auch ebenfalls hornlösend wirkt und somit starke Verhornungen mildert. 

Fazit: Die richtigen Pflegeprodukte für zu Keratosis pilaris neigender Haut sollte einerseits intensive und langanhaltende Feuchtigkeit spenden, andererseits die Verhornung der Hautoberfläche mildern und die Haut von Ablagerungen wie Talg und abgestorbene Hautzellen befreien. 

Eine Pflegeroutine könnte wie folgt aussehen

1. Reinigung  - ein Reinigungsschaum der die Haut auf die nachfolgenden Pflegeprodukte vorbereitet
2. Peeling - AHA & BHA Peeling ( wird wie ein Gesichtswasser aufgetragen und nicht abgewaschen) nur Abends verwenden 
3. Pflege - Creme oder Lotion , darauf achten dass oben genannte Wirkstoffe enthalten sind 

Entscheidend bei der Pflegeroutine ist vor allem die Beständigkeit und Geduld. Denn nur wenn die Haut regelmäßig entsprechend gepflegt wird, stellt sich nach einigen Wochen der gewünschte Effekt ein und die Haut wird sichtbar glatter und ebenmäßiger sein. 

Die richtige Pflege zu finden ist nicht einfach, gern hilft hier eine Kosmetikerin sicher weiter. 

Ich freue mich über eure Kommentare und Anregungen zu weiteren Themen.

Herzlichst eure
Tosca Lindner 



Kommentare

  1. Durch Zufall bin ich hier gelandet. Super Beiträge. Gerade dieser hier ist sehr Interessant, da ich genau diesen Hautzustand seit Jahren an den Oberarmen habe. Ich dachte ist halt so bei mir. Ich gestehe ich habe mich auch nicht wirklich damit beschäftigt. Wunderbar das hier so ausführlich darüber geschrieben wird. Ich lese auf alle Fälle weiter hier.

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    1. Liebe Elisa, ich freue mich dass dir meine Beiträge gefallen. Ich versuche weiterhin interessante Posts zu verfassen. Herzliche Grüße Tosca

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